Geschlafen haben wir beide nicht besonders gut. Aber heute geht es endlich los mit der lange erwarteten Radreise, da fällt das Aufstehen nicht so schwer. Damit wir auch genug Kraft haben gibt es erst einmal ein ordentliches Frühstück mit Porridge (Elmar), Müsli (Sabine) und sehr flüssigem Rührei (Elmar). Dazu Kaffee von der Warmhalteplatte – eigentlich ungenießbar, aber ohne Koffein geht halt auch nicht. Zuerst alle Sachen wieder in die wenigen Taschen packen – so ein bisschen fehlt uns noch die Übung, aber das wird sicher noch besser. Jetzt noch alle Taschen an die Räder – auch dazu brauchen wir am ersten Tag etwas länger. Da wir das im Innenhof des Hotels machen haben wir ein paar neugierige Zuschauer.
Und dann geht es endlich los! Die ersten Meter sind ungewohnt mit dem ganzen Gepäck. Und die in erste kleine Steigung lässt erahnen was uns erwartet, auch wenn die Tour insgesamt nicht so viele Höhenmeter für uns bereit hält.
Am Vorabend sind wir ja erst spät mit der Fähre gekommen. Daher fahren wir jetzt erst noch zur Fußgängerzone und siehe da, Mariehamn ist ein nettes Örtchen. Wenn wir von Turku zurück kommen, müssen wir uns den Ort vielleicht doch noch einmal anschauen – wir haben dann ja zwei Stunden Aufenthalt in Mariehamn bevor die Fähre nach Kapellskär geht.
Auf einem breiten und gut ausgebautem Radweg geht es neben der Straße aus der Stadt raus. Nach ein paar Kilometern gehen die Beine rund und es rollt. Ea geht immer wieder leicht hoch und dann auch wieder runter, Sabine meint: eine typische Moränenlandschaft – sie muss es ja wissen…

Nach ca. 20 km machen wir eine kurze Pause an einer alten Brücke die früher Teil des Postweges über die Inseln bis nach Finnland war. Ein Teil unserer Route verläuft auch auf dem alten Postweg, aber wie man an der Brücke schon sieht, erfüllt sie nicht mehr die Anforderungen des „modernen“ Straßenverkehrs…
Wir haben den Radweg verlassen und fahren über ruhige Nebenstraßen mit wenig Verkehr. Ab und zu kommt ein Auto in unserer Richtung und alle überholen mit ausreichend Abstand. Wenn das nicht geht, weil z.B. gerade Gegenverkehr kommt, wird gewartet bevor uns das Fahrzeug überholt. Nur sehr selten hatten wir Situationen wo es uns zu nah war.


Mittagsrast machen wir in der „Stallhagen Brewery“, obwohl wir dafür einen kleinen Umweg und eine zusätzliche Steigung in Kauf nehmen müssen. Am Brauerei-Café angekommen muss ich mir erstmal das Unterziehshirt ausziehen. Es ist einfach zu warm. Im Gastraum sehen wir auf der Tafel die Bierverkostung angeschrieben und obwohl wir noch einige Kilometer vor uns haben sind wir uns sofort einig, dass wir die Biere probieren wollen. Zur Bierverkostung gibt es einen kleinen Snack (Lit salt) von dem wir kein Foto gemacht haben. Da waren wir wohl zu hungrig. Aber vom Nachtisch, ein Pfannkuchen nach åländischer Art, gibt es ein Bild:

Weiter geht die wilde Fahrt, aber vorher pumpe ich bei Sabine noch das Hinterrad auf, das kam mir ein wenig platt vor – das sollte ich mir am Abend wohl noch einmal anschauen…
Weiter geht es durch die Moränenlandschaft – hoch und runter. Auf manchen Abschnitten haben wir jetzt auch noch Gegenwid. Der ist fast schlimmer als die meist kurzen, teils aber knackigen Steigungen. Ganz gemein ist es, wenn beides zusammen kommt, Gegenwind und Steigung! Noch eine kurze Rast an einem nachgebauten Vikingerdorf, dass aber zum Glück komplett verlassen war. Und dann kommt der ersehnte Wegweiser: „Kastelholms Slott“. Jetzt haben wir die erste Etappe gleich geschafft…
Sabine ist genau wie ich ein wenig erschöpft, sieht aber auch ganz zufrieden aus…

In der Unterkunft angekommen werden die Taschen vom Rad genommen, dann verteilen wir alle Sachen möglichst gleichmäßig im ganzen Raum. Die Radtrikots werden kurz ausgewaschen und zum trocknen nach draußen gehängt. Dann die ersehnte warme Dusche und ein wenig ausruhen bevor es zum Abendessen geht. Viel Auswahl haben wir nicht, es gibt in Laufentfernung nur ein ziemlich schickes Restaurant. Also gönnen wir uns am Abend ein leckeres Essen:
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