Die Wettervorhersage für heute war durchwachsen und so haben ihr uns entschieden einen Ausflug nach Pont-Aven zu machen. Auch in der Hoffnung auf etwas besseres Wetter haben wir in unserem Häuschen gemütlich gefrühstückt und sind deshalb erst um 11:30 Uhr los gekommen. Nach einer Stunde Fahrt waren sind wir scheinbar die Letzten – zumindest haben wir gefühlt den letzten und natürlich maximal weit entfernten Parkplatz bekommen. Auf den ersten Blick wird klar: der Ort lebt vom Tourismus. Es gibt viele Galerien mit Exponaten, die manche sicher für Kunst halten und viele kleine Läden mit Dingen, die die Welt nur braucht wenn sie sonst schon alles hat…

Wir machen die obligatorischen Fotos und schlendern durch den Ort. Dabei entdecken wir das Schild einer Glasbläserei und obwohl wir dafür den Berg hoch müssen suchen wir nach dem Geschäft. Als wir es gefunden haben stellen wir fest, dass der Künstler gerade Mittagspause macht. Die Exponate im kleinen Schaufenster sind nicht nach unserem Geschmack und so sind wir nicht traurig, dass das Lädchen geschlossen hat. Worüber die Englein traurig sind wissen wir nicht, aber mindestens einer hat gerade angefangen zu weinen. Der Bretone würde das allerdings noch nicht „Regen“ nennen, eher vielleicht „etwas feuchter Wind“. Uns treibt dieser in ein Salon de Thé um uns aufzuwärmen und zu stärken. Ein Kännchen Tee und ein Stückchen bretonischen Kuchen später – bzw. ein Kännchen Tee und ein Stück Tarte Salée – hat der Wind aufgehört feucht zu sein und wir setzen unsere Touri-Tour fort. Als erstes möchte Sabine in den „Fabrikverkauf“ der „Conserverie la belle-iloise“. Dort ersten wir für fast 50€ eine bunte Mischung aus kleinen Fischkonserven, die uns hoffentlich über den Winter bringen werden.

Dann fordere ich mein Recht ein und wir gehen erst in den Laden von „Traou Mad“ um dort „Petites Crêpes Dentelle“, zwei verschiedene Sorten „Galettes“ und eine winzig kleine Packung „Palets“ zu kaufen – insgesamt etwas mehr als 10€ – und wenn dieser eklägliche Vorrat bis zum Ende unseres Urlaubs reicht, bin ich schon froh. In das direkt daneben liegende Geschäft „Maison Georges Larnicol“ müssen wir auch noch. Hier könnte ich leicht sehr viel mehr Geld lassen, es gibt Gebäck und Schokolade in allen Formen und Geschmacksrichtungen. Ich schaffe es mich auf zwei Törtchen als Nachtisch heute Abend und zwei Karamell-Bonbons zu beschränken. Letztere bekommen wir an der Kasse geschenkt, die Törtchen Kosten ca. 3€. Jetzt habe ich beim Schreiben Hunger bekommen und musste erst einmal das Törtchen essen – es waren übrigens beide sehr lecker, ich hatte von jedem eine Hälfte. Auf ein Besuch im Museum haben wir beide keine Lust, also machen wir uns erst auf den Weg zurück zu unserem Auto und dann zum nächsten Supermarché. Dort stellen wir fest, dass „Foire aux vin“ ist – wie eigentlich fast immer, wenn wir in Frankreich sind. Der etwas ältere Weinfachverkäufer schaut mich etwas befremdlich an, als ich ihn nach einem fruchtigen, aber doch trockenem Rotwein frage. Rotwein sei immer trocken – nie süß ausgebaut! (Das gilt vielleicht für Frankreich, in Deutschland gibt es sehr wohl auch lieblichen Rotwein…) Aber natürlich gäbe es Weine, die fruchtiger sind als andere. Er ist sehr „touchy“ und wir versuchen ohne unhöflich zu wirken sobald als möglich die Weinabteilung wieder zu verlassen. Am Ende liegen zwei Rotweine in unserem Korb, ein Saumur Champigny (den haben wir gerade zum Abendessen aufgemacht) und einer von der Gironde mit 15%! Den heben wir uns für morgen auf. Apropos Abendessen – es gab Filet vom „Lieu jaune“ an leicht mit Knoblauch verfeinertem Zucchini Gemüse. Der ein oder andere Leser mag sich jetzt Fragen „Rotwein zum Fisch?“ – ja, das geht auch! Aber für den zweiten brauchen wir dann wirklich ein Stück Lamm oder so… Auf der Rückfahrt haben wir noch einen kleinen Abstecher nach Port Manec’h gemacht um den Zusammenfluss von Belon und Aven in den Atlantik zu bestaunen. Ehrlich gesagt war das weniger Spektakulär als gedacht. Schnell noch die paar Schritte zum Leuchtturm und dann treten wir endgültig den Weg zurück an. Haben wir am Vormittag ca. eine Stunde gebraucht, so sind es nun anderthalb. Ihr wisst schon, Kreisverkehre und Verkehrsfluss und so… Außerdem hat es dann auch noch richtig angefangen zu Regnen – und zwar so, dass auch der Bretone es für nötig erachtet den Regenschirm auf zu spannen bzw. die Regenjacke anziehen und die Kapuze auf zu setzen!

Tags:

Comments are closed

Kalender
Februar 2025
M D M D F S S
 12
3456789
10111213141516
17181920212223
2425262728