Der Ruhetag in Meran hat uns gut getan! Eigentlich stand heute ja eine „Mittelschwere“ Etappe auf dem Plan: 88km mit 130 HM – aber der Wirt im Knödelglück hatte uns gestern Abend ja den Tipp gegeben kurz vor Bozen Richtung Kaltern abzubiegen und den Bahnradweg zu fahren. So wurde es doch wieder eine „schwere“ Etappe…

Aber der Reihe nach! Gestartet sind wir bei bestem Radfahrwetter in Meran und nachdem wir uns aus der Stadt gekämpft hatten ging es an der Etsch entlang – ganz rechts die Autobahn, dann die Etsch, der Radweg und links von uns die Bahnstrecke – sehr idyllisch… 😕

Der Bahnradweg war wirklich eine gute Empfehlung! Von der Etsch weg muß zwar ein Stück Straße gefahren werden, aber dann geht es direkt mit einem Tunnel los…

Es gibt noch einen zweiten, etwas längeren Tunnel auf der stetig mal sanft, mal etwas steiler ansteigenden alten Bahnstrecke. Oben angekommen haben wir einen tollen Blick auf die Weinberge und den Kalterer See.

Bei der Abfahrt nach Auer folgen wir dem Radweg und nicht dem Navi mit der geplanten Route. Das stellt sich leider als Fehler heraus da der Radweg weiter nach Tramin führt, wir uns die Höhenmeter dorthin aber sparen wollten. Um zurück auf unsere geplante Route zu kommen müssen wir eine stärker befahrene Landstraße nehmen – kein Spaß bei den übermotiviert fahrenden Italienern:innen… 🤬

Zurück auf dem Etsch-Radweg bei Auer geht es flott voran – Mit Rückenwind fährt sich’s Geschwind 😉

Viel Abwechslung bietet die Strecke allerdings nicht. Aber ab und zu gibt es einen schön gestalteten Rastplatz wie diesen hier:

Auch heute wurden wieder meine Fähigkeiten als „Zweiradmechaniker“ gefragt – oder: auch heute wieder eine gute Tat 😉

Allerdings Frage ich mich: was ist nur mit unseren jungen Erwachsenen los? Da sind diese beiden „Jungs“ so um die 20 Jahre alt und mit dem Rad auf dem Weg über die Alpen zum Gardasee. Soweit so gut! Allerdings hatten sie keine passende Luftpumpe dabei – jeder von ihnen hat zwar eine Pumpe dabei, aber nur für Mountainbike Ventile. Dann haben sie scheinbar noch nie einen Schlauch gewechselt und ihr Flickzeug war auch noch original verpackt. Jetzt muss ich zugeben, dass ich ihren Ersatzschlauch beim Aufziehen des Mantels „gepincht“ habe und der neue Schlauch dann erst einmal geflickt werden musste. Und auch wenn sich das überheblich anhört, ohne meine Hilfe (oder von jemand anderem) wären sie aufgeschmissen gewesen. Ich finde kleine Fahrradreparaturen sollte man in der Schule lernen!

All unser Gepäck

Die letzten 10km ziehen sich wie Kaugummi und sind auch nicht mehr schön zu fahren. Erst geht es an einem Industriegebiet entlang, dann neben der Autobahn. In der Stadt gibt es aber teilweise ganz gute Radwege. Endlich in unserer Unterkunft angekommen entladen wir die Räder und bringen die Taschen ins Zimmer. Auf dem Bild sind alle unsere Taschen zu sehen – und am Rad sieht das dann so aus:

Noch ein paar Fakten zu unserem Zielort Trento bzw. Trients: Die Altstadt ist ein architektonisches Juwel, sagt das Internet. Es gibt mittelalterliche Stadtmauern, einen barocken Neptunbrunnen und Palazzi mit prächtigen Renaissancefresken.

An der Piazza Cesare zeigen Ausgrabungen, wie Tridentum, so die römische Bezeichnung für Trient, einst aussah. Die günstige Lage im Etschtal macht die 2000-jährige Stadt zum Tor nach Süden. Der jahrhundertelange Einfluss der Habsburger zeigt sich noch im Stadtbild – und in der Küche: Pasta und Pizza werden mit derselben Selbstverständlichkeit wie Knödel und Apfelstrudel serviert. Sabine möchte unbedingt „Strangolapreti“, übersetzt Priesterwürger, probieren (hat sie aber nicht bekommen…). Der Legende nach war diese Trentiner Version der Spinatgnocchi die Leibspeise vieler geistlicher Würdenträger, die sich ab 1545 zu einem jahrelang dauernden Konzil der katholischen Kirche hier aufhielten. Worum es bei diesem Konzil ging haben wir nicht in Erfahrung bringen können. Heute leben 16.000 Student:innen in der 118.000 Einwohner: innen-Stadt. Das merken wir vor allem daran, dass ganz viele Junge Menschen in der Stadt unterwegs sind. Neben der Universität beschäftigen sich Forschungszentren wie die Bruno Kessler Foundation mit Themen wie Biodiversität oder künstlicher Intelligenz.

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