Der Titel weist ja schon auf den Inhalt diese Blogeintrages hin: die kleinen Vietnamesen haben versucht uns zu neppen.
Nicht mit uns!!!
Aber der Reihe nach…
Der geneigte Leser hat sicher noch die Geschichte mit dem Mann am Bahnhof von Hanoi im Gedächtnis. Nun, dieses Mal haben sie es anders gemacht. Wir wurden wieder mit einem Kleinbus vom Hotel abgeholt um zurück zum Bahnhof von Lao Cai zu fahren. Mit uns im Bus waren noch zwei weitere Touri-Pärchen und fünf Vietnamesen. Wie immer, wenn wir mit einem Bus irgendwo hingefahren sind, hat der Fahrer den einen oder anderen Umweg gemacht um noch etwas abzugeben oder etwas abzuholen. Es hat uns also nicht weiter gewundert, dass wir ein paar Kartons in einem Laden abgeholt haben und auch nicht dass ein eventuell defekter Reiskocher an anderer Stelle abgegeben wurde. Als ein Mann an einer Straßenecke ein Bündel Geldscheine aus dem Fenster gereicht bekommen hat, hat Sabine noch über die vietnamesische Mafia gewitzelt…
Dann haben wir direkt vor einem Restaurant angehalten und alle Vietnamesen sind ausgestiegen. Uns wurde bedeutet auch auszusteigen – aber der Bahnhof war weit und breit nicht zu sehen! Die Vietnamesen wollten dann unsere Bahnticket-Voucher haben – sie würden für uns unsere Fahrkarten holen und wir könnten ja solange im Restaurant warten und noch was essen. Sofort waren auch noch weitere Vietnamesen da, die ihre Waren und Dienstleistungen angeboten haben, wie z.B. ein Schuhputzer…
Das war dann doch etwas zu durchsichtig. Erst überteuertes Essen verkaufen, sich dann das Umtauschen der Voucher in Tickets bezahlen lassen und am Ende noch die letzten 100-200m fahren und dafür auch wieder kassieren. Inzwischen wussten wir nämlich wo der Bahnhof ist und sind mit unserem Koffer dorthin marschiert. Dort angekommen haben wir dann die Nummer auf unserem Voucher angerufen und ein paar Meter von uns entfernt hat ein Handy geklingelt. Der Mann mit dem Handy hat uns dann unsere Tickets gegeben. Er wollte uns zwar erst einmal den falschen Umschlag geben – „Same, Same“ – aber nachdem wir die Nummern noch einmal verglichen und auf Vietnamesisch vorgelesen haben, hat er uns dann den richtigen gegeben…
Inzwischen sitzen bzw. liegen wir im Zug und lassen uns nach Hanoi schaukeln.
Und wieder einmal hat sich gezeigt, dass es in diesem Land eigentlich recht einfach ist sich fortzubewegen und dass die meisten Menschen ehrlich und freundlich sind. Leider gibt es aber auch ein paar Ausnahmen. Auch wenn die Menschen das hauptsächlich tun um an den Touristen noch ein paar Dollar extra zu verdienen und nicht aus böser Absicht wirft es am Ende doch ein schlechtes Licht auf das ganze Land. Schlechte Eindrücke bleiben viel länger im Gedächtnis als gute…
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