Hue ist im Vergleich zu Hanoi ein kleines Städtchen. Irgendwie sind die Städte aber alle ähnlich. Also haben wir uns auf die Sehenswürdigkeiten gestürzt. Es gibt die alte Kaiserstadt der Nguyen-Dynastie, die dazugehörigen Kaisergräber in der Umgebung und ein paar Pagoden. Kann man auch alles an einem Tag mit dem Auto abklappern, aber wir haben uns etwas mehr Zeit gelassen. Am ersten Tag wurden wir nach unserer Nachtzugfahrt im Hotel sehr freundlich und mit einem Frühstück begrüßt. Weil unser Zimmer noch nicht fertig war, sind wir noch ein bisschen herumgebummelt und ich habe ein hübsches Seidenkleid gekauft. Nach der Dusche im Hotel sind wir dann zu Fuß zur Kaiserstadt aufgebrochen. Auf dem weitläufigen Gelände gibt es viele wieder aufgebaute Gebäude, Tempel und Tore. Da aber in den Kriegen alles zerstört wurde, liegt noch vieles in Trümmern, vor allem die verbotene Stadt. Das sieht aber irgendwie auch geheimnisvoll aus und man kann sich gut vorstellen, wie es mal ausgesehen hat. Tapfer haben wir uns alles angesehen, obwohl es inzwischen wie aus Eimern geregnet hat. Aber wir haben ja damit gerechnet. Denn in Hue fallen 3.000 mm Niederschlag im Jahr, das meiste davon zwischen Oktober und Dezember.
Umso erstaunlicher, dass es am nächsten Morgen trocken und fast ein bisschen sonnig ist. Wir mieten also ein Moped und los geht es Richtung Pagode. Die ist schnell gefunden und auch ganz sehenswert so mit dem mehrstöckigen Türmchen und dem Blick über den Parfümfluss. Dann haben wir uns auf dem Weg zum Grab von Tu Duc gemacht. Wir mussten nur so drei- bis viermal nach dem Weg fragen, weil wir keine richtige Karte hatten. Aber am Ende haben wir Tu Duc gefunden. Wer braucht schon den kürzesten Weg. Ich war nur froh, dass wir nicht mit dem Fahrrad gefahren sind. Tu Duc hat seine Grabstätte wie die meisten Kaiser selbst gebaut. Er hat hier allerdings schon vor seinem Tod viel Zeit verbracht, so dass das Ganze eine kleine Kaiserstadt im Grünen ist. Weil wir dann schon in der Gegend waren haben wir noch zwei weitere Kaisergräber angesehen und sind wieder nach Hue gebraust. Die Hauptverkehrsstraße in der Rushhour hat Elmar dann noch etwas gefordert. Die Verkehrsregeln sind hier doch etwas anders als wir das so kennen. Er hat es dann aber gemeistert. Ich habe mich festgeklammert und lieber nicht hingesehen.
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