Reisetage sind doof. Vor allem wenn es regnet. Dann sind Reisetage besonders doof! Immerhin – kein Wecker heute. Ausschlafen bis 8:30 Uhr, dann ist an liegen bleiben nicht mehr zu denken, immerhin ist es schon seit Stunden hell und der Körper hat inzwischen genug Wachwerd-Hormone produziert.
Heute geht es von Sogndal nach Bergen. Der Bus nach Leikanger geht erst um 14:40 Uhr, von dort nehmen wir dann das Expressboot nach Bergen. Also genug Zeit zu frühstücken, Brote zu schmieren und den Koffer wieder ordentlich zu packen. Da wir uns für alles wirklich viel Zeit lassen sind wir erst um 11 Uhr fertig. Erst? Wohl doch eher schon…
Alles nicht doof? Stimmt, doof wird es erst jetzt. Es regnet nämlich und das Café von unserer Vermieterin hat zu – oder noch nicht offen. Wir brauchen einen Plan B um die Zeit bis zur Abfahrt des Busses zu überbrücken. Zum Glück ist Sogndal schon fast so was wie eine Stadt – für unsere Verhältnisse, für Norweger ist es sogar schon eine ausgewachsene Stadt – und es gibt noch mindestens ein weiteres Café. Sogar mit frischen Backwaren! Doof, dass wir gerade erst gefrühstückt haben. Also erst mal ein Tee und dann noch ein Kaffee und dann vielleicht doch noch eine Zimtschnecke – zum Mitnehmen, schließlich sind wir immer noch satt. Doof, immer noch nicht Zeit für den Bus. Aber wir gehen trotzdem schon mal zum ZOB weil es gerade nicht regnet. Kaum sind wir raus aus dem Café und drei Schritte gegangen – Ätschibätsch – regnet es doch wieder. Irgendwann kommt dann unser Bus und die halbe Stunde bis Leikanger geht auch irgendwie rum. Immerhin sitzen wir im trockenen.
Leikanger KaiIn Leikanger am Kai ist nichts, jedenfalls kein Café oder Kiosk oder so. Aber zwei Bänke – und was ist besser um weitere Wartezeit zu überbrücken als Essen? Reicht aber nicht um die Zeit tot zuschlagen. Also nochmal rumlaufen. Ahh, es gibt also doch einen Warteraum und sogar eine Toilette – praktisch, kommt gerade recht und ist sogar sauber! Im Warteraum sind zwei ältere amerikanische Ehepaare. Die langweilen sich auch und machen ein bisschen Smalltalk. Dann soll ich noch ein paar Fotos von den vieren machen. Weiter warten – doof. Was ist das da hinten auf dem Wasser für ein weißer Fleck? Ist das unser Boot? Bewegt sich jedenfalls schnell und in unsere Richtung – der Fleck wird größer. Der Kai füllt sich jetzt erstaunlich schnell mit weiteren Passagieren. Auf einmal muss alles ganz schnell gehen, das Bott ist tatsächlich schneller als Gedacht. Die Fensterplätze sind natürlich schon alle belegt, aber Sabine hat einen Platz auf dem hinteren Deck gefunden. Überdacht und Windgeschützt. Es regnet nämlich immer noch – doof. Aber die Landschaft ist großartig und irgendwann kommt dann die Sonne raus und es wird richtig schön – nicht warm, aber schön. Ab und zu zeigt sich mal die Finne von einem Delphin und hin und wieder legen wir an einem kleinen Ort an um neue Passagiere aufzunehmen oder welche los zu werden. So geht die Zeit einigermaßen schnell rum. Ein Café gibt es auch an Bord und die WMF Maschine macht sogar ganz annehmbaren Kaffee.


Dann verändert sich die Landschaft, wir sind aus dem Fjord raus und kommen an die Küste. Das Expressboot ist offensichtlich nicht für das offene Meer gemacht und so geht es zwischen den Inseln durch. Hier ist die Geschwindigkeit noch besser zu sehen, als auf dem weiten Fjord. Nur an wenigen Engstellen muss der Steuermann die Geschwindigkeit reduzieren. Hinter uns fährt ein Boot gleicher Bauart – ein Katamaran-Rumpf mit einem relativ flachen Aufbau der nach vorne Spitz zuläuft. Kommt es näher oder doch nicht? So geht jedenfalls auch die letzte Stunde schnell rum und wir sind – schwuppdiwupp – in Bergen. Dort erwarten uns große Schiffe im Hafen und Tyske Bryggen, die alte Handelsniederlassung der deutschen Hanse. Das Wetter hat gehalten und so können wir zu unserer Unterkunft laufen. Vorbei am Fischmarkt – der auch abends noch auf hat und wohl eher für uns Touris da ist, als in seiner ursprünglichen Funktion – geht es hinauf Richtung Skansen ins Skansen Pensojant. Schnell eingecheckt und das Gepäck ins Zimmer gebracht, Sabine ist hungrig und möchte zurück zum Fischmarkt…


Unser Weg von Sogndal nach Bergen:
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