Es gibt leider keinen Eisenbahnverkehr auf La Réunion, dafür aber viel Autoverkehr. Das durften wir heute bei der Fahrt von unserer Gîte in Petite Île nach Cilaos (Bras-Sec) mal wieder feststellen. Vor allem in den größeren Ortschaften wie Saint-Pierre, wo heute Markt war, ist echt viel Verkehr. Natürlich waren wir auch auf dem Markt und haben uns dort umgesehen. Viel kaufen konnten wir nicht, es muss ja am Ende alles in unsere Koffer passen und diese dürfen auch nicht zu schwer werden. Aber zum Mittagessen einkaufen, das konnten und haben wir. Wir haben ein Baguette, zwei Sorten Tapenade, zwei Spieße mit eingelegtem und gegrilltem Hühnchen, eine Auswahl an verschiedenen Samosas und eine Avocado zum gleich Essen gekauft. Letzteres war etwas schwierig, denn die meisten angebotenen Avocados waren noch nicht ganz reif. Vor dem Mittagessen stand aber noch das „Saga du Rhum“ auf dem Plan. Das ist ein Museum in dem es um den Anbau und die Verarbeitung von Zuckerrohr geht. Bei der Zuckerherstellung aus Zuckerrohr bleibt Melasse übrig. Diese enthält noch viel Zucker, der aber nicht mehr kristallisiert. Wenn zur Melasse die richtige Hefe zugesetzt wird, dann passiert das, was wir alle aus der Feuerzangenbowle kennen: die alkoholische Gärung. Der Prozess ist insgesamt etwas komplizierter, aber damit will ich euch jetzt nicht langweilen. Am Ende erhält man eine Flüssigkeit, die ca. 8% Alkohol enthält. Durch Destillation wird daraus hochprozentiger Alkohol gewonnen, der dann weiter zu weißem Rhum verarbeitet wird. Aus diesem lassen sich dann z.B. durch Reifung in Eichenfässern oder durch zugeben von Fruchtsirup oder Früchten und Gewürzen weitere leckere Spielarten des „Guildevil“ herstellen. Das Museum enthält eine komplette, noch funktionsfähige und in Betrieb befindliche Brennerei und am Ende des Rundgangs gibt es eine ausfürliche Verkostung der hergestellten Produkte…

Bevor es weiter geht nach Cilaos müssen wir aber erst einmal unser Mittagessen verspeisen. Das Essen tut gut und danach bin ich auch wieder fahrtüchtig. Schließlich stehen jetzt die 400 Kurven nach Cilaos an. Ob es wirklich 400 sind, oder doch ein paar mehr oder weniger können wir nicht sagen. Ich musste mich auf die Straße konzentrieren und Sabine hat sich auf das Festhalten konzentriert. An manchen Stellen ist die Straße wirklich Abenteuerlich, ansonsten ist sie mit einer Straße in den Alpen vergleichbar.

Cilaos selber ist ein schönes kleines Bergdorf mit so etwas wie einem Ortskern und einer zentralen Einkaufstrasse. Das haben die meisten Dörfer hier nicht, sie sind eher sehr weitläufig verteilt.

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