Heute radeln wir den ganzen Tag in Slowenien. Der Radweg verläuft hier nicht immer an der Drau entlang und es gibt auch einen Pass zu bezwingen. Nachdem wir jetzt sechs Tage hinter uns haben und gestern die Tour schon nicht ganz leicht war, lassen wir uns überraschen wie es wird…
Die Etappe heute war echt hart. Nur am Anfang gab es ein paar KM Schonfrist zum einfahren. Dann ging es direkt mit bis zu 18% Steigung los. Also 38:32 und treten, treten, treten… Das letzte Bild oben ist übrigens auf der Höhe aufgenommen. Auf den Aufstieg folgt die Abfahrt – 48:11 und los. Leider sind die Straßen eher schlecht, sehr kurvig und teilweise sogar nur Schotterwege. Also eher nichts für einen Geschwindigkeitsrausch – zumal ich ja unten auch immer auf Sabine warten muss… Übrigens können auch Schotterstraßen Vorfahrtsstraßen mit abknickender Vorfahrt sein – ich weiß nicht, ob man das auf dem Bild so gut erkennt:
Ab und zu waren wir auch wieder unten an der Drau – hier z.B. an einem Kraftwerk. Und direkt am Kraftwerk gibt es eine Ladesäule – zwar nur 1x 22kW und 1x Schuko, aber dafür garantiert grüner Strom!
Das Mittagessen hatten wir in Podvelka geplant. Tja, Essen gibt es da heute leider keins – dafür gab es dann im Supermarkt nebenan ein schnell gemachtes Sandwich mit Salami und Käse. Die Verkäuferin war zwar etwas wortkarg – das führe ich aber eher auf mangelnde Sprachkenntnisse zurück – denn sonst war sie sehr nett und vor allem pragmatisch. Und es gab dort Cremeschnitten – die haben wir dann bei einem Kaffee im Restaurant gegessen. Alles in allem ein Mittagessen für knapp 10€.
Nach dem Stopp haben wir uns an den Pass gewagt. Leider verläuft der Radweg hier auf der Landstraße, zum Glück halten die meisten Slowenen aber ausreichend Abstand beim Überholen. Es geht beständig bergauf durch ein Tal an einem Bach entlang. Die Steigung ist mal stärker und mal schwächer, aber nie 18%. Dann biegt der Radweg ab, ein anderes Tal, wieder ein Bach, diesmal nicht direkt neben der Straße, aber immer wieder zu sehen. Und weiter geht es bergauf – 38:32, 80er Kadenz, ein KM nach dem anderen. Dann ändert sich die Landschaft, es wird waldig und es wird steiler. Noch zwei Kurven im Wiegetritt – es ist einfach zu steil und die Beine sind Müde – dann bin ich oben auf der Passhöhe.
Nach einer Weile kommt auch Sabine oben an. Komisch, sonst ist sie am Berg immer schneller als ich. Noch eine kurze Pause und dann kommt eine Wilde Abfahrt – aber nicht schneller als 50 km/h fahren!
Nach der Abfahrt kommt noch ein böser Berg – leider geht es auch hier weiter auf der Straße und es sind auch ein paar Raser unterwegs. Aber es hilft nichts, es gibt hier keinen Radweg neben der Straße. Wir hatten die Hoffnung auf ein schönes Ende schon fast aufgegeben, da kommt dann doch wieder ein Hinweisschild auf den „Drava Bike“ Weg und es gibt wieder einen Weg abseits der Hauptstraße. Die Drau heißt in Slowenien Drava, die Landschaft und auch die Dörfer ähneln aber den Dörfern in Österreich sehr. Also Raider… und so weiter. Noch etwas über 10KM zu fahren und die Stadt kündigt sich schon an – die Bebauung wird dichter. Dann führt der Weg wieder an der Drau entlang und wir wissen: gleich ist es geschafft.
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